GLOBALISIEREN WIR DEN KAMPF UND DIE ORGANISATION
DER ARBEITER UND DER UNTERDRÜCKTEN
GEGEN DEN WELTWEITEN KAPITALISMUS

ArbeiterInnen, Jugendlichen, Genoße,

Seattle, Genf, Melbourne, Praha: überall sind die wichtigsten Funktionäre des weltweiten Kapitalismus empfangen, wie sie es verdienen: mit dem Kampf. Unter allen Kundgebungen hat diese Kundgebung von Praha jedoch eine außergewöhnlich große Bedeutung im internationalen Kontext, weil sie erlaubt, eine große Lüge zu enthüllen, die die westliche Propaganda –eigentlich sehr expert bei der Manipulation der Ideen- mehr und mehr propagiert hat: nach dem Sturz der sich selbst fälschlicherweise als sozialistisch beschriebenen Regierungen und mit Hilfe des westlichen Kapitalflußes – so lautete die Lüge- hätten diese Länder "Freiheit und Wohlstand" auf einer bisher unbekannten Ebene erlebt.

Die Herren des Dollars, des Euro und des DM sind durch das Privatisierungsprogramm und durch die von der IWF und der Weltbank gesteuerten Außenverschuldung zu Herren im ganzen Osteuropa geworden. In diesem "Privatgarten" des westlichen Imperialismus sind einzig und allein Überausbeutung, Entlassungen, Prekarisierung, Elend, Prostitution, Waffenausgaben, Polizisten aufgeblüht…um nicht über die Machtclique wie die Havels zu schweigen, die heute als Bediener der USA und der Europäischen Union dienen. Von "Freiheit und Wohlstand" keine Spur. Es sei dagegen willkommen, was an ihrem Platz in den Vordergrund gekommen ist: der Anfang einer antikapitalistischen Kampfbewegung.

Eines muß klar sein: die kapitalistische Globalisierung ist kein Mechanismus der allgemeinen und harmonischen Entwicklung für den Osten und – nooch weniger – für den Süden der Welt.

Hingegen entwickelt sich mit der Globalisierung eine grausame Konzentration der nunmehr schwachen Entwicklungsmöglichkeit des Kapitalismus (der immer mehr in seinen eigenen Widersprüchen verwickelt ist) in eine Handvoll von Ländern und hierin selbst konzentrieren sich Reichtum und Macht um die einzige herrschende Klasse. In den übrigen vier/fünftel der Welt verbreiten sich unaufhaltsam –anstatt der versprochenen Entwicklung - Elend, Hunger, Zerstörung von Naturressourcen, Menschen und …Krieg.

Ganz davon bewußt sind die Völker Jugoslawiens, wo die ökonomische Ausplunderung und politische Eroberung seitens des Westens – mit der Mitwirkung aller kläglichen lokalen Mikro-Bourgeoisien – die Sezession Sloweniens und Kroatiens zuerst gefördert und dann auferlegt haben, um anschließend die ethnische Säuberung in Kroatien und den Krieg in Bosnien zu entfesseln und alles das als ein Schritt vorwärts zur direkten Aggression der Nato auf Jugoslawien. Diese Aggression ist noch nicht abgeschlossen. Im Gebiet des ehemaligen Jugoslawien wachsen die Trümmer des Kriegs und des "Friedens" immer mehr auf; die Lebensbedingungen der Arbeiter sind um fünfzig Jahre zurückgebombt worden; ethnische Staaten sind entstanden (in Bosnien und Kosovo) und aus dem "befreiten" Kosovo ist eine riesige Kaserne USA-NATO geworden, die als Stützpunkt für jede Art und Menge von westlichen Gangsters (Clinton, Albright, Amato, Blair, Chirac, Fischer…der grüne Fischer) dient, um die proletarischen und unterdrückten slawischen Massen zu bedrohen und den Aufmarsch gegen Osten, gegen die Endziele Rußland und China fortzusetzen.

Der Fall Jugoslawien und Irak beweist besser als jeder andere wie die Führungsmächte des weltweiten Kapitalismus (von Wall Street zum Pentagon, von den G7 zum WTO, von der NATO zur UNO) bereit sind, jede Form kriminellen Gewalt anzuwenden, um freie Hände zu haben zum Ausbluten der Arbeiter, Bauer und prekarisierten Dienstleister und zur grenzlosen Ausplunderung der Natur mit dem einigen Zweck Geld, Geld und noch mehr Geld anzuhäufen.

Dies macht das Leben der arbeitenden Menschheit und der Jugend im Süden sowie im Norden der Welt immer unerträglicher. Diese Unerträglichkeit gilt als die Hauptursache für die zahlreichen Massenreaktionen gegen die Effekte der kapitalistischen Mondialisierung: vom Kampf der Arbeiter in Argentinien und Korea und der Bauer und Feldarbeiter Indiens gegen Monsanto bis hin zur Protest in Seattle und der Marsch der Frauen gegen Armut und Gewalt. Und noch: vom Kampf der Bergbauarbeiter in Rumänien und Rußland, der Arbeiter und Bauer in Polen, vom heroischen Widerstand der jugoslawischen und irakischen Völker bis hin zum kleinen aber wichtigen Sieg der Ausgebeuteten in Libanon gegen Israel; vom Aufstand der schwarzen Bauer in Zimbabwe bis zum Kampf der immigrierten Arbeiter in Spanien und Italien...

Viele Kämpfe gegen ebensoviele Ausdrücke der Ausbeutung, der Unterdrückung, der durch den Kapitalismus verursachten Entfremdung. Solche Kämpfe sollen wir unterstützen und vorwärtstreiben, damit sie sich in einen großartigen Kampf gegen den Kapitalismus einigen. Die einzelnen "Gegenparteien" dieser Kämpfe (Betriebe, Regierungen, Konzerne, Finanzinstitutionen, militärische Verbände, Grundbesitzer, imperialistische Staaten, usw.) sind nichts anderes als Glieder einer einzigen Kette bestehend aus den verschiedenen ökonomischen und sozialen Verhältnissen eines einzigen kapitalistischen Systems. Dieses System kann nur durch die mächtigste Konzentration der Kräfte aller Ausgebeuteten und Unterdrückten vereint um das weltweite Proletariat besiegt werden. Dies ist übrigens die entscheidende Frage.

Die Regierungen und die Spitze von der IWF und der Weltbank versuchen uns zu teilen: Arbeiter gegen junge Leute und Ökologisten, Weißen gegen Schwarzen, Nord gegen Süd, Frauen gegen Männer. Darüber hinaus versuchen sie diese Kämpfe innerhalb der einzelnen Länder, der einzelnen Beschäftigungsbereiche, der einzelnen Ziele einzugrenzen, damit sie –sowohl durch die Repression als auch durch die Lockung des "Dialogs"- die direkte Massenmobilisierung abbremsen und stoppen können, um somit uns zu treiben, unseren Kampf dieser oder jener Institution – nationaler oder internationaler Art, egal wenn "nichtstaatliche", da sich solche nichtstaatliche Organisationen allzu oft sehr enge Beziehungen zu den Regierungen halten- zu delegieren, die –an unserer Stelle- die "einzelnen" Fragen durch Gespräche und Verhandlungen bewerten und lösen wird mit den zuständigen Institutionen, d.h. gerade mit dem Feinde, der für uns zu bekämpfen und zu besiegen gilt. Das ist heute für die Bewegung eine gefährliche Falle.

ArbeiterInnen, Jugendlichen, Genoße,

Lassen wir uns nicht von der Repression einschüchtern! Lassen wir nicht uns von unserem Ziel abweichen! Der Versuch ein nicht reformierbares System zu reformieren ist zum Scheitern bestimmt! Selbst wenn dieses System seine Bereitschaft zu zeigen beabsichtigt, uns "verstehen" zu wollen, oder geradezu dieselben Ziele zu haben als wir (wie einer der Schurken von der IWF gesagt hat), will der globalisierte Monster einzig und allein seine Waffen schärfen, um die ersten Zeichen der Wiederaufnahme der proletarischen Bewegung auf internationaler Ebene mit jedem Mittel zu stoppen.

Wir sollen es nicht erlauben! Setzen wir unsere direkte Mobilisierung fort! Dehnen wir sie aus! Einigen wir unsere Kräfte in einem ebenso globalisierten Kampf und in einer ebenso globalisierten Organisation! Geben wir uns ein Klassenprogramm, das in der Lage ist den stahlharten Gesetzen des kapitalistischen Marktes und der kapitalistischen Organisation des sozialen Lebens die allgemeine Perspektive einer anderen Gesellschaftsform entgegen, die den menschlichen Bedürfnissen und der Natur entspricht.

Wir müssen nicht befürchten, was unsere Gegner schon seit lange her wissen und zwar, daß jedes "Scharmützel" gerade ein neues gesellschaftliche, nicht klassistische, nicht rassistische und nicht sexistische System hervorruft, das nicht die Anhäufung von Profiten bezweckt, sondern die vollständige Befriedigung der eigentlichen menschlichen Bedürfnisse einer Menschheit, die in harmonischer Beziehung zur humanisierten Natur wieder lebt. Diese neue Organisation des sozialen Lebens heißt Kommunismus. Diesen Namen brauchen wir nicht zu befürchten nur weil er unglücklicherweise von einigen bürgerlichen, auf die Vorherrschaft der Staatsgewalt gestützten Regimen usurpiert worden ist. Die wahren Kommunisten haben gegen diese Herrschaften gekämpft, da sie nichts mit dem Kommunismus zu tun hatten und das nicht nur wegen der Grundsätze ihrer ökonomischen Organisation, sondern vor allem wegen der Grundsätze ihrer politischen Organisation: da sie die ausgebeutete Arbeiterklasse aus der Macht ausschlossen.

Wenden wir uns mit Zutrauen an das Proletariat auch wenn es heute schwach und sogar von der weltweiten politischen Bühne entfernt scheint, damit es sich wieder erwacht und sich seine nötige Organisation gibt und zwar eine eigentliche kommunistische und internationalistische Partei. Eine solche Partei soll die weltweite Klassenfront führen und die Ausgebeuteten und Unterdrückten aller Rassen und Länder einigen!

Der Zusammenstoß gegen den Kapitalismus, gegen den Imperialismus und ihre tödlichen Gesetze ist erst am Anfang!

ORGANIZZAZIONE COMUNISTA INTERNAZIONALISTA